Hätte ich es nur gewusst!

Wie schon beschrieben habe ich am Anfang meiner Frettchenhaltung viele Fehler begangen, die ich zukünfigen Frettchen ersparen möchte.

Daher versuche ich hier so viele nützliche Dinge wie möglich zusammen zu tragen, damit zukünftig vielen Frettchen Leid erspart bleibt.

 

1. Das Frettchen als Gesellschaftstier

 

Frettchen sind keine Einzelgänger. Wenn man sieht wie sie zusammen spielen, fressen und schlafen weiß man auch, das man als Mensch (und auch als anderes Tier) nie den Frettchenpartner ersetzen kann.

2. Was Frettchen fressen

 

Frettchen sind Fleischfresser, auch keine Allesesser wie wir Menschen.

Auf ihren Speiseplan gehört daher zu 95 % Fleisch. Katzen- und Hunde- und auch Frettchenfutter  haben häufig einen viel zu hohen Anteil an Getreide oder anderen Inhalstoffen, die nichts in Frettchenmägen zu suchen haben. Es sollte daher auf eine artgerechte Ernährung geachtet werden. (siehe auch Fütterung)

Auch gut gemeinte Leckerliegaben bestehend aus Obst und Gemüse sollten nur einen ganz kleinen Teil der Ernährung aus machen, denn wie gesagt Frettchen sind Fleischfresser.

Vorsicht ist auch bei übermäßiger Fütterung mit Küken geboten, denn die haben ein ungünstiges Calcium Phosphor Verhältnis. Außerdem Färbt der Dottersack des Kükens das Fell des Frettchens bei übermäßiger Aufnahme gelb.

 

3. Mythos Ei

 

Frettchen lieben Eier und häufig hört man, man dürfe nur Eigelb füttern. Es stimmt, das Eiweis enthält Stoffe, die die Biotinresorption behindern. Das führt zum Beispiel zu schlechtem Fell. Aber, auch in der freien Natur finden die Frettchenverwandten mal ein Ei. Wenn sie es knacken können fressen sie es komplett. Nur wenn das Ei eine regelmäßige Futterkomponente ist kann es zu Problemen kommen. Ein oder zwei Eier im Monat sind hingegen ein tolles Spielzeug. Einfach in den Käfig legen und die Frettchen machen lassen.

 

4. Wie Frettchen schlafen!

 

Frettchen sind grundsätzlich tagsüber aktiv. Allerdings schlafen sie ungefähr 18 von 24 Stunden. Sie passen sich dabei sehr an die Gepflogenheiten ihrer Menschen an. Sitzt der Mensch normalerweise um 8 am Frühstückstisch und läßt das Frettchen dabei in der Küche spielen, wird das Frettchen alsbald pünklich um 8 aufstehen und seinen Freigang verlangen. Wenn die Familie dann zur Arbeit und in die Schule verschwindet, legt sich das Frettchen zu einem ausgedehnten Nickerchen zurück, um bei der Rückkehr der Familie wieder startklar zur nächsten Toberunde zu sein.

Frettchen eigenen sich daher auch sehr gut für Arbeitnehmer und für verantwortungsvolle ältere Kinder.

 

 

5. Frettchen und Kinder

 

Frettchen sind tolle Kindertiere, jedoch keine Spielzeuge. Im Gegensatz zu anderen Kleintieren wie zum Beispiel Kaninchen und Meerschweinchen, spielen Frettchen von sich aus gern mit Menschen. Dabei kann es aber gerade in der Welpenphase auch noch mal etwas rüpelhaft zugehen. Kleine Kinder sind dann schnell verängstig und können das Frettchenverhalten noch nicht richtig einschätzen. Ab einem Alter von etwa 12 Jahren können Kinder unter Anleitung von Erwachsen aber prima Frettchenhalter werden. 

6. Frettchen und ander Haustiere

 

Frettchen sind sehr gut mit verträglichen Hunden und Katzen zu vergesellschaften. Es können sogar richtige Freundschaften entstehen. Einen Frettchenkumpel können sie aber nicht ersetzen.

 

Gar nicht klappt die Vergesellschaftung von Kaninchen, Hamster und Co. Auch das liebste Frettchen wird diese Tiere als Beute betrachten und nicht zögern sie in seinen Speiseplan aufzunehmen.

7. Fellfarben

 

Frettchen gibt es in vielen verschiedenen Farbvarianten und Haarlängen.

Die bekannteste ist der  Iltisfarbschlag, seine Grundfarbe ist braun und im Gesicht gibt es eine Maske.

Black Self nennt man Frettchen deren Grundfarbe schwarz ist und auch eine Maske sollte nicht zu sehen sein. Manchmal hört man hierzu auch die Bezeichnung Black Velvet, oder Black Solid nach dieser Beschreibung darf der Black Self noch hellere Stellen über den Augen haben.

Der Siam wurde früher auch Zimtfrettchen genannt, denn seine Beine haben die Farbe von Zimt. Auf folgendem Foto wird ein Siamfrettchen mit Harlekinfärbung gezeigt. Harlekin heißt, das das Frettchen weiße Abzeichen hat und zwar einen großen Halslatz, vier weiße Füßchen und die sogenannten Blinker an den hinteren Innenschenkeln.

Silverfrettchen bekommt man in den unterschiedlichsten Varianten. Die Grundfarbe ist weiß, das Deckhaar ist mal mehr mal weniger mit grauen Grannen durchzogen. Auch ein grauer Rückenstreifen und Schwanz kommt vor.

Häufig färben sich Silverfrettchen im Laufe ihres Lebens um. Bei jedem Haarwechsel wird das Frettchen dann heller und kann auch zu einem DEW werden (weiß und nur die Augen sind schwarz).

Der Albino ist weiß, was jedoch in diesem Fall keine Fellfarbe, sondern ein fehlen von Pigmenten darstellt. Die Augen dieser Frettchen sind rot.

Den Butcher gibt es in verschienen Farbschlägen. Er zweichnet sich durch einen weißen Streifen von der Nase zwischen den Ohren bis in den Nacken aus.  Leider sind diese Tiere häufig taub.

Pinto Panda haben weiße Abzeichen, die  über die des Harlekins hinausgehen, Pandafrettchen haben einen weißen Kopf.

 

Manchmal ist die Farbbestimmung bei Frettchen jedoch nicht ganz einfach, denn zum Einen sind die Übergänge zwischen ihnen fließend, zum andern sind die Begriffe nicht fest definiert. Bei den Langhaarfrettchen werden zudem englische Begriffe verwendet. So ist ein Dark Sabel ein Iltis und ein Light Pastell ein heller Siam, ein Royal Orange ist  ein dunkler Siam.

Relativ neu ist der Schokofarbschlag. Dabei soll das Frettchen die Farbe von Schokolade haben, also braun und es darf keine Maske wie ein Iltis haben.

 

Ein gutes Frettchen hat jedoch sowieso  keine Farbe, es kommt auf seinen Charakter an.

 

8. Gefahren für das Frettchen

 

Frettchen sind sehr neugierig und haben ihre Nase überall.

Strom: Sowohl die Steckdose, als auch herumliegende Kabel können Gefahrenquellen darstellen. Weiches Gummi ist für Frettchen zum anbeißen. Frettchen nagen zwar nicht, aber die spitzen Zähnchen sind ruck zuck durch die Isolierung. Frettchen finden nämlich, dass der schön an der Wand verlegte Kabel viel besser quer durch den Raum liegen könnte. Beim Umdekorieren kommt es dann zum Unfall. 

Weniger gefährlich fürs Frettchen, aber sehr unschön für den Halter, ist das Frettchen unter der Küche. Schläuche für Wasch- und Spülmaschine sind ebenfalls beliebte Gummiespielis für Frettchen. Anschließend steht nur leider die Küche unter Wasser, weil der Schlauch zur Beregnung geworden ist.

Quetschungen und Abschnürungen können durch gekippte  Fenster entstehen, aber auch wenn das Frettchen sich hinter die Couch, oder unter Decken und Kissen vergräbt. Daher sollten sich Frettchen nicht unbeaufsichtigt in der Wohnung aufhalten. Eine komplett freie Wohnungshaltung wäre mir für neugierige Frettchennasen zu gefährlich.

Aber auch im Käfig sind Gefahrenqellen. Zum Beispiel ist besonderen Wert auf die Aufhängungen von Hängematten und Spielzeug zu legen. Darin kann sich  ein allzu übermütiges Frettchen leicht strangulieren. Auch sind schmale Ritzen eine Gefahr, wenn das Frettchen daran kratzt. Es könnte mit einer Kralle hängen bleiben und sich diese brechen oder abreißen.

Defekte Kratzbäume und andere Spielzeuge haben im Frettchengehege nichts zu suchen, denn damit können Frettchen leicht zu Tode kommen.

 

Die beschriebenen Unfälle sind alles wahre Begebenheiten, daher ist wirklich Vorsicht geboten. Leider ist es jedoch sicher keine vollständige Liste!